IT-Leitbild – 2 Dinge sind relevant: ZUHÖREN & FERTIG KRIEGEN!

Im Rahmen der Entwicklung einer IT-Strategie steht immer die Frage nach der richtigen IT-Vision oder dem richtigen IT-Leitbild im Fokus!

Viele CIOs und IT-Leiter tun sich damit schwer. Denn oft artet die IT-Vision in stark verblümten „Möchtegerndingen“ aus. Die Berater sind geneigt tolle Metaphern zu finden. Das Ergebnis sind vollgeschriebene Powerpointfolien oder dreiseitige Word-Dokumente mit Vision und Leitlinien.

Das Problem von solchen Leitbildern ist, dass die Mitarbeiter nicht dahinter stehen. Die Vision und das Leitbild wird nicht gelebt. Aber nicht die schöne Powerpointfolie, sondern das täglich Gelebte ist das was zählt.

Meiner Erfahrung nach sollte die Vision und das Leitbild in ein bis drei Wörtern auf den Punkt kommen. Der Inhalt muss prägnant sein und eine einfache Sprache sprechen!

Die wichtigste Frage ist: Wie kann die IT das Unternehmen bestmöglich unterstützen?

Meine Antwort darauf ist: Durch Zuhören und Fertig kriegen!

 

„ZUHÖREN“ als Kernkompetenz für IT-Mitarbeiter

IT ist kein Selbstzweck! Ein Unternehmen „gönnt“ sich eine IT-Abteilung nicht weil Digitalisierung gerade in Mode ist und jeder das so macht.

Unternehmerisch gedacht stellt sich die Frage: Welchen Mehrwert und Nutzen bringt mir eine IT-Abteilung?

IT soll die Prozesse vereinfachen und automatisieren. Damit wird der Betriebsablauf effizienter gestaltet. Diese Effizienzgewinne sparen Kosten. Die IT ist also in erster Linie dazu da Kosten zu sparen. Das Gleichgewicht zwischen Kosten einsparen durch Prozessautomatisierung und den dafür generierten Kosten durch IT ist allerdings häufig nicht gegeben: IT kostet oftmals mehr als es einspart! Auch die sogenannte Commodity-IT (Rechenzentrum, Workplace, IT-Infrastruktur) kostet zunächst Geld, stellt aber das Fundament für die Prozessoptimierung zur Verfügung.

Idealerweise wird durch IT sogar Geld verdient: IT als Umsatz- und hoffentlich auch EBIT-Bringer im Unternehmen! Die IT wird dadurch zu einem echten Bestandteil des Geschäftsmodells. Gerade in digitalen Geschäftsmodellen ist die IT nicht mehr Cost-Center, sondern Profit-Center.

Um sowohl die Prozessoptimierungen als auch die IT im Geschäftsmodell realisieren zu können muss die IT das Business verstehen. Um etwas zu verstehen, muss man gut zuhören. Jeder IT-Mitarbeiter muss ständig in Kontakt zu den Fachkollegen sein. Anforderungen an das Geschäft ändern sich ständig und die IT muss immer verstehen, was gerade wichtig ist.

Zuhören ist damit die Kernkompetenz der IT!

 

„FERTIG WERDEN“ als Leitbild über allem Anderen

Das größte Übel aller IT-Abteilungen ist das Fertig werden!

Die Realität in den IT-Organisationen sieht zu oft folgendermaßen aus:

  • Es gibt viel zu viele kleine Anforderungen.
  • Die Anzahl und Komplexität der IT-Projekte ist für die IT-Abteilung viel zu groß.
  • Man verstrickt sich in Probleme mit der Software oder der Hardware.
  • Darüber sieht man als IT-Mitarbeiter die Herausforderungen des Unternehmens und der Fachbereiche gar nicht mehr.

Das große Leid der IT-Organisation sind die gefühlt nie fertig werdenden IT-Projekte und IT-Optimierungen!

Um als IT-Abteilung und CIO zu glänzen müssen die Dinge fertig werden!

Zu oft verstrickt sich die IT im „Klein-Klein“ des Alltags! Nutzen Sie das Pareto-Prinzip (80/20) und konzentrieren Sie sich auf die machbaren und schnell umsetzbaren Dinge. Kommunizieren Sie alle Projekte, Change-Request-Umsetzungen, neue und sicherheitsrelevante Updates und zeigen Sie damit, dass die IT Dinge FERTIG KRIEGT!

Aus meinen Gesprächen mit Geschäftsführern und Vorständen ist dies wohl die wichtigste Quintessenz: Die IT muss abliefern können!

Diese beiden IT-Leitlinien sind für alle Mitarbeiter in der IT als auch in den Fachbereichen nachvollziehbar, schnell präsent und sorgen für Motivation. Gehen Sie in die Umsetzung!

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