IT Carve-Out

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition IT-Carve-Out
  2. Vorgehensmodell IT-Carve-Out auf drei Ebenen
  3. Der Leistungskatalog für einen IT-Carve-Out im Überblick
  4. F.A.Q.

Definition IT-Carve-Out

Ein IT-Carve-Out bezeichnet den Prozess der Ausgliederung von IT-Systemen und -Infrastrukturen eines Unternehmensbereichs oder einer Geschäftseinheit in ein eigenständiges Unternehmen. Dieser komplexe Vorgang ist oft Teil von Unternehmensübernahmen, Fusionen oder strategischen Neuausrichtungen. Ziel eines IT-Carve-Outs ist es, eine unabhängige IT-Landschaft zu schaffen, die den spezifischen Anforderungen des neuen Unternehmens gerecht wird.

Wichtige Aspekte eines IT-Carve-Outs:

  • Datenmigration: Sicherstellen, dass alle relevanten Daten sicher und vollständig übertragen werden.
  • Systemintegration: Integration neuer Systeme und Anwendungen in die bestehende IT-Infrastruktur.
  • Sicherheit: Gewährleistung der Datensicherheit und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
  • Minimierung von Ausfallzeiten: Reduzierung der Betriebsunterbrechungen während des Übergangs.

Ein erfolgreich durchgeführter IT-Carve-Out kann zu erhöhter Effizienz, besserer Fokussierung auf Kernkompetenzen und gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit des ausgegliederten Unternehmens führen.

Vorgehensmodell IT-Carve-Out auf drei Ebenen

Schritt 1: Projektplanung und Initiierung

  • Aufgabentyp: Planung
  • Ziel: Erstellung eines umfassenden Projektplans, Identifikation der Stakeholder, Definition der Projektziele und -anforderungen.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 2 Wochen
  • Zeitplan: KW 1-2

 

Schritt 2: Organisationsdesign für die NewCo

  • Aufgabentyp: Organisationsplanung
  • Ziel: Definition der IT-Organisationsstruktur der NewCo, einschließlich Rollen und Kompetenzen.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 4 Wochen
  • Zeitplan: KW 1-4

 

Schritt 3: Bestandsaufnahme der aktuellen IT-Landschaft

  • Aufgabentyp: Analyse
  • Ziel: Dokumentation der bestehenden IT-Infrastruktur, Anwendungen, Daten und Prozesse.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 4 Wochen
  • Zeitplan: KW 3-6

 

Schritt 4: Rollen und Verantwortlichkeiten definieren

  • Aufgabentyp: Personalplanung
  • Ziel: Erstellung eines Rollen- und Verantwortlichkeitsmodells für die NewCo-IT.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 3 Wochen
  • Zeitplan: KW 5-7

 

Schritt 5: Definition der Ziel-IT-Landschaft

  • Aufgabentyp: Planung
  • Ziel: Erstellung eines Designs der zukünftigen IT-Infrastruktur, Anwendungen und Datenstrukturen.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 3 Wochen
  • Zeitplan: KW 7-9

 

Schritt 6: Kompetenzentwicklung und Schulungsplanung

  • Aufgabentyp: Personalentwicklung
  • Ziel: Entwicklung eines Schulungsplans zur Förderung der notwendigen IT-Kompetenzen in der NewCo.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 3 Wochen
  • Zeitplan: KW 8-10

 

Schritt 7: Rekrutierung und Onboarding

  • Aufgabentyp: Personalmanagement
  • Ziel: Rekrutierung neuer IT-Mitarbeiter und Durchführung eines strukturierten Onboarding-Prozesses.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 8 Wochen
  • Zeitplan: KW 11-18

 

Schritt 8: Erstellung eines Migrationsplans

  • Aufgabentyp: Planung
  • Ziel: Entwicklung eines detaillierten Plans für die Migration der IT-Assets in die neue Umgebung.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 2 Wochen
  • Zeitplan: KW 10-11

 

Schritt 9: Infrastrukturaufbau

  • Aufgabentyp: Umsetzung
  • Ziel: Aufbau der physischen und virtuellen Infrastruktur (Server, Netzwerk, Speicher).
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 6 Wochen
  • Zeitplan: KW 12-17

 

Schritt 10: Kommunikationsstrategie entwickeln

  • Aufgabentyp: Kommunikation
  • Ziel: Erstellung einer Kommunikationsstrategie zur regelmäßigen Information der Stakeholder.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 2 Wochen
  • Zeitplan: KW 19-20

 

Schritt 11: Migration der Anwendungen

  • Aufgabentyp: Umsetzung
  • Ziel: Übertragung der bestehenden Anwendungen in die neue Umgebung, Anpassungen und Tests.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 8 Wochen
  • Zeitplan: KW 18-25

 

Schritt 12: Datenmigration

  • Aufgabentyp: Umsetzung
  • Ziel: Sicherstellung der Datenübertragung, Datenbereinigung und -validierung.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 4 Wochen
  • Zeitplan: KW 26-29

 

Schritt 13: Integration und Testen

  • Aufgabentyp: Qualitätssicherung
  • Ziel: Durchführung von Integrationstests, End-to-End-Tests und User Acceptance Tests (UAT).
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 5 Wochen
  • Zeitplan: KW 30-34

 

Schritt 14: Schulung und Change Management

  • Aufgabentyp: Training
  • Ziel: Schulung der Benutzer auf die neue IT-Umgebung und Unterstützung beim Übergang.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 3 Wochen
  • Zeitplan: KW 35-37

 

Schritt 15: Go-Live und Nachbereitung

  • Aufgabentyp: Umsetzung
  • Ziel: Produktionssetzung der neuen IT-Umgebung, Monitoring und Unterstützung während der Stabilitätsphase.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 4 Wochen
  • Zeitplan: KW 38-41

 

Schritt 16: Projektabschluss

  • Aufgabentyp: Abschluss
  • Ziel: Dokumentation, Übergabe an den Betrieb und Lessons Learned.
  • Veranschlagte Dauer/Aufwand: 2 Wochen
  • Zeitplan: KW 42-43

 

Zeitplanung der Teilprojekte im Überblick

 

  1. KW 1-2: Projektplanung und Initiierung
  2. KW 1-4: Organisationsdesign für die NewCo
  3. KW 3-6: Bestandsaufnahme der aktuellen IT-Landschaft
  4. KW 5-7: Rollen und Verantwortlichkeiten definieren
  5. KW 7-9: Definition der Ziel-IT-Landschaft
  6. KW 8-10: Kompetenzentwicklung und Schulungsplanung
  7. KW 10-11: Erstellung eines Migrationsplans
  8. KW 11-18: Rekrutierung und Onboarding
  9. KW 12-17: Infrastrukturaufbau
  10. KW 18-25: Migration der Anwendungen
  11. KW 19-20: Kommunikationsstrategie entwickeln
  12. KW 26-29: Datenmigration
  13. KW 30-34: Integration und Testen
  14. KW 35-37: Schulung und Change Management
  15. KW 38-41: Go-Live und Nachbereitung
  16. KW 42-43: Projektabschluss

 

Der Leistungskatalog für einen IT-Carve-Out im Überblick

Ausgangssituation

Bestandsaufnahme der IT-Landschaft

  • Analyse der aktuellen IT-Infrastruktur und -Systeme.
  • Erfassung aller Anwendungen, Datenbanken und IT-Assets.
  • Identifikation der Schnittstellen zu anderen Systemen.

Risikobewertung

  • Bewertung potenzieller Risiken im Zusammenhang mit der Ausgliederung.
  • Identifikation kritischer Abhängigkeiten und Sicherheitslücken.

Rechtliche und regulatorische Anforderungen

  • Analyse der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen.
  • Sicherstellung der Einhaltung aller relevanten Vorschriften und Compliance-Anforderungen.

Projektplanung und -management

  • Erstellung eines detaillierten Projektplans.
  • Festlegung von Meilensteinen und Zeitplänen.
  • Ressourcenplanung und -zuweisung.

 

Ergebnisse

Datenmigration

  • Sicherstellung einer vollständigen und sicheren Übertragung aller relevanten Daten.
  • Implementierung von Datenvalidierungsprozessen zur Gewährleistung der Datenintegrität.

Systemintegration und -trennung

  • Trennung der IT-Systeme des ausgegliederten Bereichs von der bestehenden Infrastruktur.
  • Integration neuer Systeme und Anwendungen in die IT-Landschaft des neuen Unternehmens.

IT-Sicherheitsmaßnahmen

  • Implementierung von Sicherheitsprotokollen zum Schutz sensibler Daten.
  • Durchführung von Penetrationstests und Sicherheitsüberprüfungen.

Schulung und Unterstützung

  • Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit den neuen Systemen.
  • Bereitstellung von Support-Diensten und Hilfsmaterialien.

 

Nutzen

Erhöhte Effizienz

  • Optimierung der IT-Prozesse und -Systeme zur Steigerung der betrieblichen Effizienz.
  • Reduzierung von Redundanzen und Verbesserung der Ressourcennutzung.

Bessere Fokussierung auf Kernkompetenzen

  • Ermöglichung eines stärkeren Fokus auf die strategischen Ziele und Kernkompetenzen des neuen Unternehmens.
  • Erhöhung der Agilität und Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen.

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

  • Verbesserung der technologischen Infrastruktur zur Unterstützung von Innovationen und Wachstum.
  • Erhöhung der Attraktivität für Investoren und Geschäftspartner durch eine klare IT-Strategie.

Sicherstellung der Compliance

  • Gewährleistung der Einhaltung aller gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen.
  • Minimierung von rechtlichen und finanziellen Risiken durch transparente und nachvollziehbare IT-Prozesse.

 

F.A.Q.

Was ist ein IT-Carve-Out?

Ein IT-Carve-Out ist ein strategischer Prozess, bei dem die IT-Infrastruktur, Systeme und Anwendungen eines Unternehmensbereichs oder einer Geschäftseinheit von der Muttergesellschaft abgetrennt und in ein eigenständiges Unternehmen überführt werden. Dieser Prozess wird häufig im Rahmen von Unternehmensübernahmen, Fusionen oder strategischen Neuausrichtungen durchgeführt. Ziel ist es, eine unabhängige IT-Landschaft zu schaffen, die den spezifischen Anforderungen des neuen Unternehmens gerecht wird. Dabei werden alle relevanten Daten sicher migriert und IT-Systeme nahtlos integriert, um den Geschäftsbetrieb nicht zu stören.

Ein erfolgreicher IT-Carve-Out bringt zahlreiche Vorteile, darunter erhöhte betriebliche Effizienz, bessere Fokussierung auf Kernkompetenzen und gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit. Durch die Trennung der IT-Systeme können Unternehmen redundante Prozesse eliminieren und ihre Ressourcen optimal nutzen. Zudem ermöglicht der IT-Carve-Out die Implementierung maßgeschneiderter IT-Lösungen, die besser auf die Bedürfnisse des neuen Unternehmens abgestimmt sind. Mit einer soliden IT-Sicherheitsstrategie und der Einhaltung aller Compliance-Anforderungen können Unternehmen rechtliche und finanzielle Risiken minimieren, was den Weg für zukünftiges Wachstum und Innovationen ebnet.

Was heißt IT-Carve-Out auf deutsch?

Ein IT-Carve-Out bedeutet auf Deutsch die Ausgliederung der IT-Infrastruktur, Systeme und Anwendungen eines Unternehmensbereichs oder einer Geschäftseinheit aus der Muttergesellschaft in ein eigenständiges Unternehmen. Dieser Prozess wird häufig im Rahmen von Unternehmensübernahmen, Fusionen oder strategischen Neuausrichtungen durchgeführt. Ziel eines IT-Carve-Outs ist es, eine unabhängige IT-Landschaft zu schaffen, die den spezifischen Anforderungen des neuen Unternehmens gerecht wird. Dabei werden alle relevanten Daten sicher migriert und IT-Systeme nahtlos integriert, um den Geschäftsbetrieb nicht zu stören.

Wie lange dauert ein IT-Carve-Out?

Die Dauer eines typischen IT-Carve-Outs variiert je nach Komplexität des Projekts, der Größe der betroffenen IT-Infrastruktur und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Im Durchschnitt kann ein IT-Carve-Out zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauern. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen, darunter die Bestandsaufnahme der bestehenden IT-Systeme, die Planung und Gestaltung der neuen IT-Landschaft, die Datenmigration, die Integration und Trennung von IT-Systemen sowie die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und die Schulung der Mitarbeiter.

Ein erfolgreich durchgeführter IT-Carve-Out erfordert sorgfältige Planung und Koordination, um sicherzustellen, dass alle relevanten Daten sicher migriert und die neuen Systeme nahtlos integriert werden. Faktoren wie die Komplexität der IT-Landschaft, die Anzahl der beteiligten Systeme und Anwendungen sowie die Notwendigkeit, den laufenden Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten, beeinflussen die Gesamtzeit des Projekts. Durch eine gründliche Vorbereitung und ein effektives Projektmanagement können Unternehmen die Dauer des IT-Carve-Outs optimieren und gleichzeitig die Risiken minimieren.

Was kostet ein IT-Carve-Out?

Die Kosten für einen typischen IT-Carve-Out können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Komplexität der IT-Infrastruktur, der Anzahl der betroffenen Systeme und Anwendungen, sowie den spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Im Allgemeinen können die Kosten für einen IT-Carve-Out zwischen mehreren hunderttausend und mehreren Millionen Euro liegen. Diese Kosten umfassen die Planung und Analyse, die Datenmigration, die Integration und Trennung der IT-Systeme, Sicherheitsmaßnahmen, Schulungen sowie potenzielle Ausfallzeiten während des Übergangs.

Ein IT-Carve-Out erfordert umfassende Ressourcen und spezialisiertes Know-how. Die Investition umfasst sowohl interne als auch externe Kosten, wie z.B. die Einstellung von IT-Beratern, die Beschaffung neuer Hardware und Software, sowie die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit den neuen Systemen. Unternehmen sollten auch die langfristigen Kosten berücksichtigen, einschließlich Wartung und Support für die neu implementierte IT-Infrastruktur. Durch sorgfältige Planung und ein effektives Projektmanagement können Unternehmen die Kosten eines IT-Carve-Outs optimieren und sicherstellen, dass das Projekt im Rahmen des Budgets abgeschlossen wird.

Wer führt den IT-Carve-Out durch?

Die Durchführung des IT-Carve-Out wird zumeist von Experten im Bereich IT M&A und IT-Strategie vorgenommen. Für spezifische Untersuchungen, die zum Beispiel das Netzwerk oder die Serverlandschaft oder das Thema IT-Security betreffen, werden weitere Experten auf dem jeweiligen Gebiet hinzugezogen.

Wer kann mich bei dem Thema IT-Carve-Out unterstützen?

Volker Johanning kann Sie als führender IT-Strategie und IT-M&A-Experte unterstützen. Hier können Sie ein kostenloses Strategiegespräch buchen.