Akzeleratoren, Inkubatoren, Company Builder und Digital Labs: Wer macht eigentlich was und welches Modell ist für mein Unternehmen passend?

Um als traditionelles Unternehmen aktiv in die Welt der Digitalisierung durchzustarten, gibt es viele Möglichkeiten. Neben der internen Transformation der gesamten Organisation, möchte ich vier Modelle vorstellen, die sehr lukrativ sein können:

  1. Das Headquarter oder Mutterunternehmen gründet ein Digital Lab
  2. Das Headquarter tritt als „Company Builder“ auf
  3. Die Rolle des Headquarters als „Inkubator
  4. Die Nutzung des Konstruktes „Accelerator“.

Die Grafik zeigt die Definition und Aufgabe dieser vier Digitalinitiativen und vor allem schafft es eine Abgrenzung untereinander.

 
 

Generell können diese vier Modelle noch einmal unterteilt werden in:

  • Modelle, die auf neuen Ideen und Gründungen basieren: Digital Labs und Company Builder
  • Modelle, die auf bestehenden Ideen und Startups aufsetzen: Inkubator und Accelerator

Im ersten Fall geht es um den Aufbau eines Digital Labs oder die Gründung von eigenen Startups als Company Builder mit dem Ziel durch diese neue Ideen umzusetzen. Das Digital Lab ist im Gegensatz zu den selbst gegründeten Startups meistens etwas näher am Mutterunternehmen angesiedelt. Der größte Unterschied besteht aber wohl darin, dass das Digital Lab einen großen, bunten Strauß an digitalen Themen und Projekten übernehmen kann, während die als Company Builder gegründeten Startups als Unternehmen eine klare, eigene Unternehmensstrategie haben und selbstständig am Markt auftreten und agieren müssen. Das Digital Lab hingegen „hängt“ eher am Mutterunternehmen und schafft die Hülle und den Experimentierraum abseits der Hektik des Mutterunternehmens, um digitale Projekte und Produkte zu entwickeln.

Wenn man also ein vollständig neues Geschäftsmodell nicht nur ausprobieren, sondern in den Markt bringen will und von dem Reifegrad und dem Kundenpotenzial überzeugt ist, dann macht ein eigenes Startup Sinn und das Mutterunternehmen fungiert folgerichtig als Company Builder. Wenn dieses neue Geschäftsmodell erstmal getestet, verprobt und reifen soll, dann macht ein Digital Lab mehr Sinn.

Dem gegenüber steht der Fokus auf schon bestehenden Ideen bei den Inkubator- und Accelerator-Modellen. In der Rolle als Inkubator investiert das Mutterunternehmen in bereits bestehende Startups und entwickelt diese weiter. Diese Beteiligungen in Startups sind im Regelfall gut durchdacht und passen sehr gut in die digitale Wachstumsstrategie des Mutterunternehmens.

Wenn hingegen ein Investment mit größerem Risiko in eine Idee von Gründern investiert wird, dann spricht man von der Rolle des Accelerators. Hierbei geht es um Frühphaseninvestments (Seed-Capital), bei dem sich das Mutterunternehmen quasi an der Weiterentwicklung der Gründungsidee beteiligt. Es hilft bei der Startup-Gründung, gibt den Gründern ein Netzwerk und alles für das Gedeihen und vor allem die Verifikation der Idee mit auf den Weg. Diese Beteiligung ist eher kurzfristiger Natur (3 bis maximal 6 Monate), wohingegen die Inkubator-Rolle eher langfristig ausgelegt ist (6 bis 24 Monate).

Bei der Rolle des Accelerators ist zu beachten, dass das Mutterunternehmen zumindest schon Erfahrung im digitalen Umfeld oder ehemalige Startup-Manager in jetzt eigenen Führungskreisen sein Eigen nennen darf. Denn die Gründer brauchen in der Frühphase nicht nur Kapital, sondern vor allem Unterstützung zum Reifen und Verifizieren sowie – bei positivem Marktfeedback- auch Unterstützung beim Skalieren der Idee zu einem Produkt und einem wettbewerbsfähigen Startup-Unternehmen.

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